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LESERKINO (4): Willkommen in der „Gloria Cine Lounge“ - ein Mädchen-Traum

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02.01.2024 06:00 Uhr von Jochen Schmitt

Unmittelbar bei Aachen liegt das beschauliche Roetgen. Hierher wurde die Redaktion eingeladen, um sich das Kino von Gitte anzusehen. Mit der „Gloria Cine Lounge“ hat sich die Film- und Kinobegeisterte ihren Lebenstraum erfüllt.

Gitte und Frank heißen uns in ihrem Wohnhaus, an dem gerade noch sehr fleißig gearbeitet wird, herzlich willkommen. Am liebsten möchte Gitte sofort alle Infos und Geschichten rund ums Kino preisgeben, doch Frank bremst seine Frau erst einmal aus: „Lass die beiden sich nach der langen Autofahrt doch zuerst ein wenig erholen!“ Mit belegten Brötchen und leckerem Muntermacher-Kaffee kommen wir schnell wieder zu Kräften, so dass die Kino-Besitzerin dann doch sehr bald von ihrem Kino berichten kann. Mit großer Begeisterung legt Gitte im Wohnzimmer los, während sich unser Fotograf im Kellerkino mit seiner Kamera austoben darf.

So fing alles an

Gitte sah als junges Mädchen im Alter von fünf Jahren zum ersten Mal einen Film im Kino und fing sofort Feuer und Flamme. Sie war begeistert von der Stimmung im großen Kinosaal, der Beleuchtung, dem sich langsam öffnenden Vorhang und der gigantischen Bildgröße auf der Leinwand. Nach dem Film wollte Gitte mehr davon wissen und bat ihren Onkel um eine Erklärung, wieso es denn einen so riesigen Fernseher geben könne.

Der Onkel nahm Gitte bei der Hand und mit in den Vorführraum, wo die großen 35- und 70-mm-Filmprojektoren aufgestellt waren, die für das Bild auf der Leinwand sorgten. Gittes Onkel hatte vier Kinos in Aachen und konnte dementsprechend alle Fragen spielend beantworten. Die Faszination riss nicht ab, so dass sie den Kinobesitzer bat, in einem seiner Kinos helfen zu dürfen.

So kam es, dass Gitte mit fünf Jahren gemeinsam mit dem Onkel die Eintrittskarten der Besucher abreißen und den Gästen mit der Lampe ihre Plätze anweisen durfte. Nach und nach lernte sie die zum Kinobetrieb erforderliche Technik kennen und durfte dann den Saal-Verdunkler und den Film-Gong bedienen.Eines Tages war es dann so weit, dass Gitte, auf einem Stuhl stehend, mit dem Vorführer Franz ihren ersten Film einlegen und vorführen durfte.

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Franz Radermacher war Gittes großes Vorbild. Er brachte ihr alles bei und erklärte den Ablauf einer perfekten Filmvorführung: „Der Zuschauer darf niemals die nackte Leinwand ohne Bildinhalt sehen.“

Im zarten Alter von elf Jahren führte Gitte dann schon eigenständig Filme in den Kinos ihres Onkels vor. Als dieser starb, Gitte war gerade 15, übernahm sie gemeinsam mit dem Geschäftsführer die Verantwortung für die Kinos. Filme vorgeführt hat die Kino-Begeisterte dann bis ins Jahr 2001, als die Kinos schließlich veräußert wurden. Doch die Faszination und Leidenschaft ließ nie nach, so dass die gelernte Maskenbildnerin (natürlich bei Film und Fernsehen) auch in ihrer Freizeit Filme in Aachener und Bonner Kinos vorführte.

Idee und Planung

Gittes Begeisterung beim Erzählen zeugt von ihrer ungebrochenen Faszination und Leidenschaft für das Thema Kino. So überrascht es dann auch wenig, dass sie für sich und ihren Mann ein Kino in den eigenen vier Wänden wünschte. Mit dem Kauf ihres Hauses vor fünf Jahren war es dann so weit, endlich konnten sich die beiden ein Heimkino einrichten. Doch die Suche nach dem passenden Raum gestaltete sich schwieriger als erwartet.

Im Erd- und Obergeschoss war kein Platz dafür, so dass ein Raum im Keller zum Kino umgebaut werden sollte. Zu ihrem Leidwesen konnte aufgrund des drückenden Grundwassers der Kellerraum nicht tiefer gelegt werden, weswegen das Kino eine Deckenhöhe von gerade mal 1,85 m aufweist. Wegen der geringen Raumhöhe war Gitte sehr skeptisch, ob sich überhaupt ein Kino integrieren ließe, zumal in dem rund vier mal sechs Meter messenden Raum kein „Cinemascope-Format“ möglich war. Eine Herausforderung also für Gitte und Frank bei der Planung ihres Heimkinos.

Als Vorbild für ihr eigenes Kino hatte Gitte immer ihr Traumkino in Aachen vor Augen. Das Heimkino sollte dessen Flair im eigenen Haus wieder aufleben lassen – natürlich alles in wesentlich kleinerem Rahmen.

Back to the 50s

Tatsächlich konnten Gitte und Frank die Zeit zurückdrehen, schaut man sich das aufgebaute Kino im Kellerraum an. Denn hier kommt Original-Kinoausstattung aus dem Jahr 1958 wieder zum Einsatz! Ein Großteil der alten Technik aus einem Aachener Kino wurde übernommen. Der Saal-Verdunkler, der Vorhang samt Vorhang-Zugmaschine und die Kinobestuhlung stammen aus dieser Zeit.

Sogar die Leinwand hat die Jahre überdauert – sie wurde von Gitte und Frankrestauriert und auf die Größe ihres Heimkinos mit dem schönen Namen „Gloria Cine Lounge“ angepasst. Der Vorhang aus silbernem Lurexstoff wurde ebenfalls zugeschnitten, aufwendig gereinigt und neu vernäht. Hinter der Akustik-Leinwand im 16:9-Format sitzen, weit oben angeordnet, drei Front- und Centerspeaker von JBL. Hierbei handelt es sich um Modelle 8330, die andernorts in professionellen Kinosälen zum Einsatz kommen.

Um das Ambiente des Kino-Vorbilds wieder aufleben zu lassen, hat Frank gepolsterte Wandpaneele aus rotem Stoff geplant. Gebaut wurden die Paneele mit goldenen Knöpfen und Knäufen zu Hause in Eigenleistung. Die damit ausgekleideten Wände und Türen des Kinos veredeln das Kino ungemein. Franks Nachbildung ist hervorragend gelungen – diese Elemente könnten ebenso gut Originale aus dem alten Kino sein.

Ein ganz besonderes Schmankerl befindet sich am Saalende der Gloria Cine Lounge. Hier sitzt die Licht- und Vorhangsteuerung mit einer von mbs-Maschinenbau in Aachen angefertigten Steuereinheit einschließlich gelaserter Edelstahl-Frontplatte und LED-Hinterleuchtung. Die Illusion gelingt perfekt, auch dieses Element lässt das Flair der 50er-Jahre wieder aufleben.Rund ein Jahr haben Frank und Gitte mit Helfern an dem Kino gebaut. Die Heizungs- und Sanitärinstallation übernahm Franks Bruder René, um den Aufbau und Anschluss der Technik kümmerte sich Lars Helbing. Das Heimkino ist akustisch optimiert: Für die Konzeption und Akustik-Einstellungen nach THX ist Stricker-Systems aus Mayen verantwortlich. Laut Gitte passt der Frequenzgang sehr gut, nur die Nachhallzeit ist etwa eine Zehntel-Sekunde zu lang.

Ausstattung

In Gittes und Franks Heimkino kommen fünf baugleiche Kino-Lautsprecher des Typs JBL 8830 für Front, Center und Rear zum Einsatz. Diese sitzen auf gleicher Höhe unmittelbar unter der Zimmerdecke. Zwei kleine Magnat Needles übernehmen den Job als Lieferant für die Surround-back-Effekte. Derzeit ist als Übergangslösung ein Aktiv-Subwoofer YST-SW 515 von Yamaha im Einsatz. Dieser soll künftig einer kräftigeren Eigenbaulösung weichen, die in einer Nische links der 2,78 m breiten Leinwand installiert werden soll.

In einer Deckenhalterung findet der Projektor DLA-X 35 von JVC eine adäquate Behausung. Die Videosignale stammen vom AV-Receiver Yamaha RX-V 1065 und dem Blu-ray-Player BDP 103 EU von Oppo. Daran angeschlossen ist eine Festplatte mit Filminhalten, um Schnellzugriff auf die Lieblingsfilme zu haben, ohne eine Disc einlegen zu müssen. Ein Sat-Receiver von Technisat sorgt für Fernsehbilder, die Erweiterung um einen Netzwerkplayer ist geplant. Der alte Bühnenvorhang-Motor stammt von Jovo und der Original-Saalverdunkler ist ein Modell der Firma Ruhstrat.

Zu guter Letzt sorgen für bis zu zehn Besucher eine immer gefüllte Schöller-Eistruhe und der kleine Popcornautomat für perfekte Kino-Laune.

Film-Vorführung

Als Kino-Fan durch und durch hat sich Gitte natürlich ihre eigenen Kino-Eintrittskarten drucken lassen, die jeder Besucher beim Eintritt in die Gloria Cine Lounge von der stolzen Kino-Besitzerin ausgehändigt bekommt. Das Kino wird in erster Linie mit Freunden und Bekannten genutzt; wer möchte kann gerne für jeden Film einen kleinen Obolus im bereitgestellten Sparschweinchen hinterlassen. Das gesammelte Geld kommt „Save the Children“ zugute.

Gitte händigt uns unsere Eintrittskarten aus, lässt uns Platz in der Loge nehmen und startet die Vorführung. Langsam dimmt das Licht herunter und nahezu lautlos gleitet der Silber-Vorhang auf, hinter dem bereits ein Werbefilm zu sehen ist. Sie zeigt uns zur Einstimmung erst einmal drei kurze alte Werbefilme, bevor wir Szenen aus James Bond „Skyfall“ zu sehen bekommen. Das kleine 50er-Jahre-Kino begeistert mit seinem direkten und lebendigen Klangbild, inklusive toller Räumlichkeit.

James Bonds klägliche Zielübungen auf dem Schießstand sind hierfür ein guter Beweis. Die kleine Pistole klingt trocken und ansatzlos und bringt den nötigen Nachdruck mit. Nick Cassidys Flucht in „Ein riskanter Plan“ zu Beginn des Films zieht uns dank gut aufgelöster und platzierter Special-Effects sofort in seinen Bann. Leider geht unsere Zeit zu Ende, so dass wir keine weiteren Szenen mehr anschauen können.

Fazit

Das Heimkino von Gitte und Frank kann auf ganzer Linie überzeugen. Bild und Ton sind hervorragend, so dass Filmegucken viel Vergnügenbereitet. Zudem gibt es eine immer gefüllte Eistruhe.

Gitte lebt Kino: Ihre Faszination und Leidenschaft hierfür sind in jeder Sekunde unseres Besuchs zu spüren. Die Gloria Cine Lounge ist ein hervorragendes Beispiel für die Umsetzung eines Traums, weswegen wir an dieser Stelle die Kinobesitzerin Gitte sprechen lassen wollen: „Ich danke meinem Mann Frank, der mir meinen Lebenstraum erfüllt hat!“

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Autor Jochen Schmitt
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Datum 02.01.2024, 06:00 Uhr