Kategorie: Beamer

Einzeltest: Sim2 Mico 50


Coppolas Liebling

Beamer Sim2 Mico 50 im Test, Bild 1
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Wenn der Pate des Mafiafilms sowohl in seinem Studio als auch in seinem Heimkino auf Projektoren der italienischen Edelschmiede Sim2 setzt, dann ist dies Anlass genug für uns, den jüngsten Spross des Hauses, den LED-Beamer Mico 50 zu testen.

Wie kaum ein anderer Hersteller schafft es Sim2, mit jedem Gerät gleich in doppelter Hinsicht etwas fürs Auge zu tun: Einerseits sind die Beamer aus Pordenone wirklich wunderschön anzuschauen, andererseits liegen sie auch von der Bildqualität her immer auf höchstem Niveau. Wenn diese Tradition nun also auf eine neue Technik in Form von LEDs als Lichtquelle trifft, dann sind Erwartungen und Neugier entsprechend hoch.

Projektor und Technik


Wer wissen möchte, wie man es schafft, einen Projektor mit 25 kg Lebendgewicht und den Maßen 540 x 253 x 640 mm dennoch so zu designen, dass er jedes Wohnzimmer schmückt und für ein dunkles Heimkino fast zu schade ist, der muss sich den Mico anschauen. Wieder einmal zeigen die Italiener, dass sich schickes und elegantes Design und Qualität nicht ausschließen müssen.

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Seiten- und Rückteile des in grau-metallic gehaltenen Gehäuses des Mico sind gar aus Metall gefertigt, was die unglaubliche Robustheit und die hochwertige Verarbeitung unterstreicht. Dass diese hübsche Hülle nicht nur Schein ist, zeigt ein Blick in das Gerät. Sim2 hat mit dem Mico 50 kaum einen Stein auf dem anderen gelassen und den Beamer komplett eigenständig designt. Zwar handelt es sich bei den verwendeten LEDs von Hersteller Luminus um die gleichen, die auch im Vivitek verbaut sind, jedoch unterscheidet sich der Aufbau im Detail deutlich. Der Sim2 ist der erste Projektor seiner Art, dessen Lichtquelle nicht luft-, sondern wassergekühlt ist. Da die LEDs selbst bereits vom Hersteller aus auf Metallplatten verbaut sind, wurde ein kompletter Kühlkreislauf inklusive Pumpe und Wärmetauscher installiert. Lediglich dieser Wärmetauscher wird mit einem dezent drehenden Lüfter gekühlt, der im Betrieb aber nahezu unhörbar sein soll. Dem noch aus dem Vivitek bekannten Sirren des LED-Treiber-Netzteils begegnete man mit einer Einkapselung und einer Schaumstoffdämmung. Die Lebensdauer der LEDs selbst gibt Sim2 mit 30.000 Stunden an, was einer Laufzeit von 20 Jahren entspricht, wenn man jeden Tag vier Stunden Filme schaut. Da auch der Lichtweg komplett auf LED konzipiert wurde, hebt sich der Sim2 technisch deutlich vom Vivitek ab. Die hochwertige Qualität setzt sich nahtlos bei der Optik fort. Die Linsen sind allesamt aus hochvergütetem Glas gefertigt und rundherum in Metall eingebettet. Zusätzlich liefert der Mico ein Lens-Shift, das in der horizontalen +/- 7,5 % und in der Vertikalen + 60 und - 25 % Bildversatz erlaubt – das Ganze natürlich elektrisch. Damit nicht genug, kann man den Sim2 entweder mit dem regulären Short-Throw-Objektiv ordern oder mit einem Zoomobjektiv, das den möglichen Abstand des Beamers zur Leinwand auf maximal 7,8 Meter vergrößert (bei einer Bildbreite von zwei Metern). In Sachen Bildelektronik vertraut man ebenfalls auf State-of-the-Art-Bauteile. Der Bildchip selbst ist ein aktueller DarkChip4 von Texas Instruments, der für eine maximale Bildtiefe sorgen soll. In Zusammenarbeit mit den pulsgesteuerten LEDs sind somit laut Hersteller maximal 100.000:1 Kontrast möglich, bei 800 Lumen Helligkeit.

Setup und Bildqualität


Bei den Einstellungen des Sim2 trifft man auf alte Bekannte wie „Helligkeit“ und „Kontrast“, jedoch auch auf neue Optionen wie „Detailverbesserung“ und „Weißpunkt“. Hinter Letzterem versteckt sich die Graustufeneinstellung. Allerdings geschieht die Justierung hier nicht über RGB-Gain-und-Offsetparameter, sondern in der manuellen Einstellung über die tatsächlichen x- und y-Koordinaten. Wer diese für die unterschiedlichen Farbweißpunkte nicht kennt und auch kein Messinstrumentarium zur Verfügung hat, für den hat Sim2 jedoch sehr akkurate Presets vorgesehen. So ist die D65-Einstellung ab Werk vorgemerkt und liefert bereits eine sehr lineare Farbtemperatur um 6500 Kelvin. Wer hier noch weiter ins Detail gehen möchten, muss über den Fachhändler justieren lassen, der über ein Service-Menü nochmals etwas mehr Perfektion rausholen kann. Hinter den „Primaries“ verstecken sich die verschiedenen Farbraum- Möglichkeiten des Mico. Voreingestellt auf „Auto“ liefert er hier eine sehr exakte Abbildung des HD-Farbraums, wenn man ihn mit ebensolchem Material ansteuert. Über das Preset „Ursprünglich“ erhält man Zugang zum nativen Farbraum der LEDs. Dieser zeigt den für diese Lichtquelle typisch riesigen Color Gamut. In der Praxis sind nur wenige Korrekturen an Helligkeit und Kontrast nötig, um dem Sim2 bereits ein für HD-Material hervorragendes Messergebnis zu bescheren. Auch im laufenden Bild bestätigt sich dieser Eindruck, denn der Mico belohnt unser Auge mit einem farbkräftigen, fein aufgelösten und plastischen Bild. Die Detailverbesserung lassen wir während unseres Tests ungefähr mittig eingestellt, was ein knackigeres Bild ohne Überschärfungen zum Resultat hat. Die zwei zusätzlichen Filter „LTI“ und „CTI“ lassen wir ausgeschaltet, da vor allem „LTI“ zu stark nachschärft. Mit aktiviertem Dynamic Black zeigt der Sim2 ein sehr knackig schwarzes Bild, das nur in ganz dunklen Szenen ein paar Details verschweigt. Zwar lässt die maximale Helligkeit mit Dynamic Black um etwa 30 Lumen nach, dafür erhöht sich der maximal erreichbare Kontrast auf das Vierfache. Ohne Dynamic Black wirken dunkle Szenen etwas verschleiert. Mit konstant gut 500 Lumen reicht die Helligkeit des Sim2 zudem für Bildbreiten von drei Metern aus. Während sein maximaler Kontrast mit 7150:1 relativ bescheiden bleibt, beeindruckt der ANSI-Kontrast mit 560:1, was eine sehr dynamische Im-Bild-Darstellung bei Mischhelligkeiten ermöglicht. Leider hört man trotz Kapselung und Schalldämmung das Sirren des Netzteils der LEDs noch. Dies fällt aufgrund des an sich extrem leisen Projektors leider dementsprechend stärker auf und ist zudem in der Intensität von der Helligkeit des Bildinhalts abhängig.

HD-Signale


Mittlerweile freuen wir uns in der Redaktion jedes Mal über einen weiteren Vertreter der LED-Zunft, denn zum krönenden Abschluss des Tests gönnen wir uns Bilder eines Animationsfilms. Nur der native LED-Farbraum lässt die knallbunten Szenen von „Cars“, „Oben“ oder „Monster AG“ derart lebhaft und plastisch erstrahlen. Und an dieser Stelle tritt die Einhaltung der Norm einfach mal in den Hintergrund und macht dem puren Genuss Platz. Auch mit dem Mico 50 sind die Szenen aus der „Cars“-Arena ein optischer Leckerbissen und das Fell von Sully aus „Monster AG“ erstrahlt in sämtlichen vorhandenen Farben. Schaltet man hier zurück auf den Auto-Modus und damit auf den Norm-Farbraum, wirken Animationsfilme regelrecht blass. Dafür passen dann wieder Gesichtsfarben in Realfilmen und hier gefiel uns auch die sehr akkurate Darstellung der leicht entsättigten Farben der Blu-ray von „Sherlock Holmes“. Das London kurz vor der Jahrhundertwende wird detailliert wiedergegeben und die Aufnahmen der Bauarbeiten an der Tower Bridge lassen jede Einzelheit erkennen. Zwar liefert der Sim2 keine Zwischenbildberechnung, dafür liefert er eine absolut fehlerfreie Darstellung von Material in der originalen Kinofrequenz von 24 Bildern pro Sekunde.

Fazit

Nicht nur Francis Ford Coppola hat sich in Sim2 verliebt. Auch die HEIMKINO-Redaktion hat den Mico 50 richtig zu schätzen gelernt: Seine kontraststarke und detaillierte Darstellung in Kombination mit den präzisen und kräftigen Farben der LEDs machen ihn zu einem absoluten Highlight der Referenzklasse. Einzig die Geräuschentwicklung des LED-Netzteils verhindert die Eroberung des Olymp. Da Sim2 ein Software- Update für das Dynamic Black angekündigt hat, mit dem eine feinere Kontrastabstufung möglich werden soll, darf sich der zukünftige Besitzers eines Mico sicher sein, eins der plastischsten und schönsten Heimkinobilder zu bekommen, die man derzeit für Geld kaufen kann. Kurz vor Redaktionsschluss erreichte uns zudem die Nachricht, dass man ab sofort auch noch ein drittes Objektiv für den Mico 50 ordern kann, was den Ultraweitwinkelbereich für Profiprojektionen abdecken soll.

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Kategorie: Beamer

Produkt: Sim2 Mico 50

Preis: um 16000 Euro

8/2010
 
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Autor Timo Wolters
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Datum 26.08.2010, 14:14 Uhr
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